Sonntag, 22. September 2013

Schafkässalbeiweckerl

Wir wollen wandern gehen, da backe ich vorher Reiseproviant.

Brotteig (Dinkel-Weizen) habe ich schon gestern geknetet, der wartet schon auf´s Verarbeiten. Ich mache eine dicke Teigwurst und schneide für jedes Weckerl ein durchschnittsapfelgrosses Stück Teig ab, ziehe es relativ dünn- ca. 1 cm dick aus und
lege darauf ein Stück Schafkäs, ziemlich viele kleingeschnittene Salbeiblätter und Tomaten, würze mit Salz, Pfeffer, Paprika und -vorsichtig- kleingeschnittener Pfefferoni (dazu verwende ich die mit Schärfegrad 10 aus meinen Pflanztöpfen, die sind schon eher sehr scharf), schlage den Teig dann über die Fülle und backe die Weckerl bei 200° 20-25 Minuten (gehen lassen vorher geht sich zeitlich nicht aus- das Ergebnis ist aber trotzdem gut).

Zum Mitnehmen viel praktischer als Brot, Käse, Tomaten etc. einzeln eingepackt.

Donnerstag, 12. September 2013

Hollerkoch

Auf unseren Wanderungen finden wir zur Zeit jede Menge schön schwarz glänzende reife Hollertrauben. Wenn sie richtig reif sind, gehen sie relativ leicht abzurebeln. Dazu kommen kleingeschnittene Äpfel, Birnen und Zwetschken- was gerade an Fallobst zur Hand ist. Heute habe ich auch noch ein Schüsselchen voller kleiner Orangen vom Orangenbäumchen, das uns Claudia geschenkt hat, die sehr sauer sind, die aber dem Hollerkoch -mit Schale geschnipselt- eine besondere Note geben. Die ganze Mischung wird ungefähr im Verhältnis 3:2 mit Zucker versetzt und über Nacht ziehen lassen. Gewürzt wird mit Zitronensaft, (Bio)- Zitronenschale, Vanillezucker, Kardamon und Zimt.
Etwa eine 20-30 Minuten sprudelnd kochen und gleich in Schraubverschlussgläser abfüllen.
Sehr gut mit Joghurt, zu Eis oder auch mit Schlag, zu Palatschinken usw.

Übrigens finde ich es nicht gut, nur Saft zu verwenden oder alles zu passieren. Ich denke, dass gerade die Beeren und Samenkörnchen den besonderen gustatorischen Reiz ausmachen und Gelee ist einfach etwas ganz anderes. Ausserdem sind sie Ballaststoffe und verdauungsanregend.

Im Volksglauben heißt es, dass man vor dem Hollerstrauch den Hut ziehen muss (wohlgesinnte Hausgeister wohnen nämlich da drinnen).
Holler ist jedenfalls ein wohlschmeckendes Lebensmittel (nicht in roher Form genießbar (das enthaltenene unverträgliche Glykosid Sambunigrin wird durch Erhitzen zerstört).

Freitag, 6. September 2013

Kohlrabirohkost

Unsere Berner Freunde besuchten uns just am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag. Als typische Schweizer mit einem Nationalbewusstsein bis in die innerste Herzmuskelfaser halten sie diesen Tag sehr hoch. Deshalb gab es die Vorspeise in Form einer Schweizerfahne dekoriert:

Der frisch geerntete Kohlrabi wird hauchfein in Blätter geschnitten und in einer Marinade aus Zitrone, Löwenzahnsirup (von Rupi und Seba), Sesamöl, Salz, Pfeffer, Paprika und ein paar blättrig geschnittenen Haselnusskernen einige Stunden ziehen lassen. Normalerweise gebe ich dann noch die feingeschnittenen Kohlrabiblätter dazu- das ist diesmal - zugunsten des "Weiß" für das Kreuz ausgefallen.
Das "Rot" machten schön reife kleine Tomaten aus meiner Topfkultur.

Zitronenverbenensuppe


Die Kräuter auf der Kräuterspirale sind in diesem sonnigen trockenen Sommer nicht so üppig gewuchert wie sonst – die Zitronenmelisse, die sonst nicht zu bändigen ist, ist nur recht mikrig geworden, beim Zitronengras gibt es ein paar spärliche Stängel, das Colakraut wird sonst fast 1 Meter hoch, heuer schafft es nur 1/4 m (das ist gut, weil sie sonst alles andere beschattet), der Oregano macht kleine Winziblätter usw.,  der Zitronenverbene hat die trockene Hitze aber offensichtlich recht gut getan- deshalb gibt es heute Suppe davon:

1 mittlere Zwiebel wird grob geschnitten und in etwas Rapsöl kurz angedünstet, dazu kommt dann eine Chilischote, etwa 50 g Ingwerwurzel grob geschnitten und ein geschnittener Apfel. Aufgegossen wird mit 1 Dose Kokosmilch und etwa ½ l Wasser.
Zum Würzen nehme ich Gemüsebrühenwürfel und Pfeffer und Salz nach Bedarf.
Das Ganze koche ich ca. 10 Minuten.
 In der Zwischenzeit hacke ich ein Büschel Zitronenverbenenblätter grob und gebe sie in die Suppe und lasse sie noch ca. 10 Minuten ziehen (nicht mehr kochen). Nun wird die Suppe im Mixbecher fein püriert und zum Abschluss kommt noch feingehackte Zitronenverbene dazu.

Als Einlage passen Shrimps in Butter mit einem Hauch Knoblauch geröstet, dazu frischgebackenes Weizen-Dinkelbrot.
Die Menge reicht für 3-4 Personen.

Christa und Christl hat es sehr geschmeckt, Suppe mit Kokosmilch haben sie noch nie gegessen.