Donnerstag, 12. September 2013

Hollerkoch

Auf unseren Wanderungen finden wir zur Zeit jede Menge schön schwarz glänzende reife Hollertrauben. Wenn sie richtig reif sind, gehen sie relativ leicht abzurebeln. Dazu kommen kleingeschnittene Äpfel, Birnen und Zwetschken- was gerade an Fallobst zur Hand ist. Heute habe ich auch noch ein Schüsselchen voller kleiner Orangen vom Orangenbäumchen, das uns Claudia geschenkt hat, die sehr sauer sind, die aber dem Hollerkoch -mit Schale geschnipselt- eine besondere Note geben. Die ganze Mischung wird ungefähr im Verhältnis 3:2 mit Zucker versetzt und über Nacht ziehen lassen. Gewürzt wird mit Zitronensaft, (Bio)- Zitronenschale, Vanillezucker, Kardamon und Zimt.
Etwa eine 20-30 Minuten sprudelnd kochen und gleich in Schraubverschlussgläser abfüllen.
Sehr gut mit Joghurt, zu Eis oder auch mit Schlag, zu Palatschinken usw.

Übrigens finde ich es nicht gut, nur Saft zu verwenden oder alles zu passieren. Ich denke, dass gerade die Beeren und Samenkörnchen den besonderen gustatorischen Reiz ausmachen und Gelee ist einfach etwas ganz anderes. Ausserdem sind sie Ballaststoffe und verdauungsanregend.

Im Volksglauben heißt es, dass man vor dem Hollerstrauch den Hut ziehen muss (wohlgesinnte Hausgeister wohnen nämlich da drinnen).
Holler ist jedenfalls ein wohlschmeckendes Lebensmittel (nicht in roher Form genießbar (das enthaltenene unverträgliche Glykosid Sambunigrin wird durch Erhitzen zerstört).

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